Die Noten
Ein musikalischer Ton hat mehrere physikalische Eigenschaften. Die beiden wichtigsten dieser Eigenschaften sind:
- die Tonhöhe wie hoch oder wie tief ein Ton gesungen oder gespielt wird und
- die Tondauer wie lange ein Ton erklingt.
Beide können mit Hilfe der Notenschrift genau angegeben werden. Die notenschrift verwendet für die Darstellung dieser Eigenschaften besondere Zeichen, die sogenannten Noten (lat. nota = Zeichen).
Die Noten lassen sich mit den Buchstaben des Alphabetes vergleichen.
Genau wie in der geschriebenen Sprache können auch bei der Notenschrift
einige wenige Grundzeichen zu immer neuen Kombinationen zusammengefügt werden.
Noten bestehen aus zwei einzelnen Teilen:
- dem Notenkopf und
- dem Notenhals.
Bei einigen Notenwerten kommen noch die sogenannten Fähnchen hinzu. Die verschiedenen Formen des Notenkopfes und ihre Kombination mit einem Notenhals geben Aufschluß über die Tondauer.
Die Stammtöne
Jeder Ton trägt einen Namen, der dem Alphabet entstammt. Das "Noten-Alphabet" besteht allerdings nur aus 7 Zeichen. Außerdem ist die Reihenfolge der Buchstaben (im Vergleich zum "normalen" Alphabet) anders: C, D, E, F, G und H Diese sieben Töne sind die sogenannten Stammtöne. Sie entsprechen genau den weißen Tasten auf der Klaviertastatur.
Die Notenschlüssel
Damit beim Aufschreiben von Noten keine Mißverständnisse entstehen, muß definiert werden, welcher Ton auf welcher Linie im Notensystem steht. Diese Aufgabe übernimmt der Notenschlüssel. Er steht am Anfang des Notensystems. Es gibt verschiedene Notenschlüssel, die beiden wichtigsten sind der Violin- und der Baßschlüssel:

Der Violinschlüssel ist in Wirklichkeit ein Buchstabe,
deshalb wird häufig auch G-Schlüssel genannt,
da er die Position des Tons G anzeigt.
Dieser Ton wird auf der zweiten Linie (von unten) notiert. Um diese Linie herum windet sich
die innere Spirale des G-Schlüssels.
Um 1030 schuf dann der Mönch Guido von Arezzo ein neues Linien-System,
wobei man die Notenzeichen selbst auf oder auch zwischen die Linien setzen kann.
Zur Fixierung der Tonhöhe erhielt die Linie für den Ton F eine rote Farbe,
die Linie für G war dagegen gelb oder grün. Die übrigen Linien blieben braun oder schwarz.

Der zweite wichtige Schlüssel ist der Baßschlüssel:
Dieser Schlüssel wird deshalb Baßschlüssel genannt, weil mit ihm die
Baß-Instrumente des Sinfonie-Orchesters notiert werden.
Der Baßschlüssel ist ein F-Schlüssel.
Er wird überall dort verwendet, wo die Notation eines Instrumentes im Violinschlüssel
viele Hilfslinien erfordern würde. Er gibt die Lage des Tones F an, auf der
vierten Notenlinie (von unten), zwischen den beiden Punkten des
Baßschlüssels.
Notenwerte und Takt

Musik ist eine Kunst, die sich in der Dimension der Zeit abspielt.
Die zeitliche Gliederung eines Musikstücks wird durch verschiedene Faktoren
bestimmt. Grundlage ist ein regelmäßiger Puls, eine gleichmäßige Folge von Schlägen.
Auf diesen Schlägen werden wie auf einem Raster die Notenwerte platziert.
Durch die Platzierung von Tönen verschiedener Länge auf diesem Raster
entsteht ein Rhytmus. Damit ist der Rhytmus jedoch nicht
vollständig definiert, es fehlt das Metrum.
Der Begriff Metrum (von griechisch μέτρον
(metron) = Maß oder Meter) stammt, wie viele meinen, aus der Dichtung und bezeichnet eine Folge von
betonten und unbetonten Silben. Ebenso wird in der Musik
verfahren. Die Schläge des Grundrasters werden zu einer Gruppe,
dem Takt zusammengefaßt (z. B. 4 Schläge), innerhalb des Taktes
werden ihnen verschiedene Betonungen entstehen dann ein gleichmäßiges Metrum.
Dieses (oft nur gedachte, nicht real erklingende) Metrum steht im
Wechsel mit dem gespielten Noten- und Pausenwerten.
Zur genaueren Fixierung des Metrum (Tempi) erfand Johann Nepomuk Mälzel 1814/16 das Metronom, mit dem der Grundschlag hör- und sichtbar gemacht werden konnte. Die Metronomzahl (abgekürzt mit M. M. = Mälzels Metronom) gibt an, wie viele Schläge pro Minute der Grundpuls hat.
Die Noten- und Pausenwerte
Neben der Tonhöhe ist die Tonlänge oder Tondauer
die zweit wichtigste Physikalische Eigenschaft eines
musikalischen Tones.
In der Musik sind Tondauern kein absoluten, sondern
relative Werte. Das bedeutet, die Dauer eines Tones wird nicht
mit einem festen Zeitwert (z. B. "dieser Ton hat die halbe Tondauer
des vorhergehenden"). Das bedeutet aber auch, daß sich die genaue Länge
eines Tones erst bestimmen läßt, wenn das Tempo des gesammten Stückes bekannt ist.
Auch über die Tondauer gibt die Notenschrift genaue Auskunft. Der sogenannte
Notenwert gibt die Tondauer einer Note im Verhältnis zu
den anderen Noten desselben Musikstückes an. Dies geschieht durch die Form der einzelnen Note.
Für jeden Notenwert gibt es eine entsprechende Pause, für die
Dauer dieser Pause wird nichts gespielt oder gesungen.

Die Ganze Note hält man 4 Schläge. Sie hat nur einen Notenkopf und keinen Notenhals.
Der Notenkopf ist innen hohl.
Die Halbe Note hält man 2 Schläge. Sie hat einen hohlen Notenkopf und einen Notenhals.
Die Viertelnote hält man einen Schlag. Ihr Notenkopf ist ausgefüllt. Sie hat auch einen Notenhals.

Alle Noten haben einen Notenkopf, der - je nach Notenwert - ausgefüllt oder hohl sein kann. Bis auf eine Ganze-Note haben alle Noten einen Hals. Ab dem Wert einer Achtel kommen Fähnchen hinzu.
Wird der Notenhals nach oben gestrichen, sitzt er an der rechten Seite des Kopfes. Wird der Notenhals nach unten gestrichen, sitzt er an der linken Seite des Kopfes. Die Fähnchen sitzen immer an der rechten Seite des Halses.










Die Versetzungszeichen
Halbton und Ganzton:
- Den Abstand von einer Taste des Klaviers zur nächsten (egal ob schwarz oder weiß) bezeichnet man als einen Halbton. Ein Halbton ist der kleinste Tonhöhenunterschied der abendländischen Musik. Geht man von c' aus 12 Halbtöne nach oben, kommt man zum c". (Erst im 20. Jahrhundert hat man das System um kleinere Einheiten erweitert, die jedoch eher theoretischen Charakter haben und für die Musikpraxis kaum eine Rolle spielen.)
- Ein Ganzton ist doppelt so groß wie ein Halbton. Auf der Klaviertastatur entspricht ein Ganzton der Entfernung von zwei Tasten (= zwei Halbtönen), zum Beispiel von c' nach d'.
Zählt man die weißen und die schwarzen Tasten zusammen, so erhält man von c' bis h' zwölf Töne. Der dreizehnte ist dann das c". Die Töne, die zu den weißen Tasten gehören, sind die Stammtöne.
Versetzungszeichen ( Vorzeichen )


Die Stammtöne entsprechen den weißen Tasten auf der Tastatur.
Sie werden im Notensystem auf die Linien und in die Zwischenräume geschrieben.
Für die Töne der schwarzen Tasten kommen keine neuen Noten oder Buchstaben hinzu.
Es werden stattdessen die Stammtöne durch ein
Versetzungszeichen (oder Vorzeichen)
um einen Halbton erhöht oder erniedrigt und der Fachbegriff für das
Versetzungszeichen ist Akzidens.
Steht ein Versetzungszeichen vor einer Note, so gilt dis nur für diese Note.
Steht ein Versetzungszeichen hinter einem Notenschlüssel, so gilt
dies für ganze Notenzeile.
Erhöhung eines Tones um einen Halbton
Schreibt man vor eine Note ein
(sprich: Kreuz), so wird dieser Ton um einen Halbton erhöht. Bei der Bildung
des Tonnamens wird an den Buchstaben des Ausgangstons die
Silbe -is angehängt. Aus C wird dann Cis, aus D wird Dis usw.
Erniedrigung eines Tones um einen Halbton
Wenn vor einer Note ein
(sprich: Be) steht, so wird dieser Ton um einen Halbton erniedrigt.
An den Buchstaben des Ausgangstons wird die Silbe -es angehängt.
Es gibt für diese Regel drei Ausnahmen: das e wird zum es, das a zum as und
das H zum B. Den Tonnahmen h gibt es nur in der deutschen Sprache.
Die englische Schreibweise für den Ton H ist B, das (deutsche)
B entspricht dem (englischen)
B .
Das Auflösungszeichen
Die Versetzungszeichen
und
gelten immer innerhalb des Taktes, in dem sie stehen.
Man kann erhöhte oder erniedrigte Noten durch ein
Auflösungszeichen wieder zurückverwandeln.
Wird z. B. ein F zum Fis erhöht, erhöht sich automatisch jedes
nachfolgende F zum Fis. Möchte man nun wieder ein F hören, so muß das
durch ein
wieder aufgelöst werden. Das fis wird dadurch wieder zum F.
Unter bestimmten Umständen sind die verschiedenen Namen ein- und desselben Tones (z. B. Fis und Ges) untereinander austauschbar. Diesen Vorgang bezeichnet man als enharmonische Verwechslung.
Punktierte Noten- und Pausenwerte
Ein Punkt hinter dem Notenkopf verlängert die Tondauer um die Hälfte des ursprünglichen Wertes:
- Eine punktierte Viertelnote hat dieselbe Tondauer wie eine Viertelnote und eine Achtelnote zusammen.
- Eine punktierte Halbe Note hat dieselbe Tondauer wie eine Halbe Note und eine Viertelnote zusammen.
Analog zum Notenwert kann auch der Pausenwert durch einen Punkt um die Hälfte seiner ursprünglichen Dauer verlängert werden:
- Eine punktierte Viertelpause hat dieselbe Tondauer wie eine Viertelpause und eine Achtelpause zusammen.
- Eine punktierte Halbe Pause hat dieselbe Tondauer wie eine Halbe Pause und eine Viertelpause zusammen.